Zeitarbeit ist in der heutigen Zeit nicht mehr außergewöhnlich

Zeitarbeit hat schon immer ein „Gschmäckle“ gehabt. Schon in den 1980er Jahren war für Zeitarbeiter kaum möglich, einen Dispo oder gar einen Kredit von der Bank zu bekommen. Die Rechte waren in den Anfängen der Zeitarbeit für Arbeitnehmer ausgesprochen mickrig, ebenso der Stundenlohn. Heute sind viele Zeitarbeitsfirmen einer Tarifgemeinschaft angeschlossen, haben mit diesen Tarifverträgen abgeschlossen und unterliegen dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz sowie dem Mindestlohn. Damit haben Zeitarbeiter mehr Rechte und einen Mindestlohn, der jedoch in der Regel weit unter dem Lohn liegt, den die Mitarbeiter der ausleihenden Unternehmen erhalten.

Personalfirma

Vertragspartner des Arbeitsvertrags sind Zeitarbeitsunternehmen und Zeitarbeiter. Die Zeitarbeitsfirma ist der Arbeitgeber des Zeitarbeiters mit dem Recht, diesen an andere Unternehmen auszuleihen. Mit dem Ausleihen des Mitarbeiters überträgt die Zeitarbeitsfirma dem ausleihenden Betrieb die Weisungsrechte. Der ausleihende Betrieb trägt im Bereich Arbeitsschutz die Mitverantwortung für den Zeitarbeiter.

Zeitarbeiter

Mit dem Einsatz von Zeitarbeitern nutzt der Entleiher deren Arbeitskraft. Er hat jedoch keine vertragliche Bindung zu den Zeitarbeitern, weshalb diese auch keine arbeitsrechtlichen Ansprüche an dem Entleiher stellen dürfen. Entspricht die Qualifikation des Zeitarbeiters nicht der, welche der Entleiher beansprucht, kann er den Zeitarbeiter bei der Zeitarbeitsfirma „umtauschen“ in einen anderen Mitarbeiter, der die notwendige Qualifikation aufweist.

Entleiher

Sobald jedoch der Vertrag zwischen Entleiher und Verleiher unwirksam ist und der Zeitarbeiter beim Entleiher beschäftigt ist, führt dies zu einem Arbeitsverhältnis zwischen Entleiher und Zeitarbeiter aufgrund der gesetzlichen Fiktion (§ 10 AÜG). In solchen Fällen haftet der Entleiher für die sozialen Abgaben des Zeitarbeiters, sofern diese nicht vom Verleiher abgeführt werden. In der Regel kommen Zeitarbeiter zum Einsatz, wenn sich für einen bestimmten Zeitraum der Arbeitsanfall häuft. Auch nutzen Unternehmen Zeitarbeiter, um beispielsweise einen Arbeitsplatz abzudecken, der durch Kündigung oder lange Krankheit „verwaist“ ist. Zeitarbeiter haben Chancen, durch ihr Engagement und ihrer Qualifikation vom Entleiher in ein arbeitsvertragliches Verhältnis übernommen zu werden. Dies war noch vor 30 Jahren üblich, heute ist es leider nur noch selten der Fall.

Arbeitsweise

Für Menschen kann Zeitarbeit interessant sein, denn sie lernen verschiedene Unternehmen und deren Arbeitsweise kennen. Außerdem lernen sie mit jedem Einsatz dazu und können sich auf diese Weise qualifizieren. Heute nutzen auch hoch qualifizierte Personen die Zeitarbeit, um sich in den verschiedenen Branchen umzusehen und sich dann, wenn sie sich auf eine bestimmte Stelle bewerben wollen, für eine Branche oder ein Unternehmen zu entscheiden.
Fakt ist, dass viele Zeitarbeiter aufgrund ihrer geringen Bezahlung vom Jobcenter Zuschüsse erhalten, damit sie Miete, Energie, Kommunikation und Lebensunterhalt bestreiten können.