Fabrikautomation 

Unter Fabrikautomation versteht man die Automatisierung (Ersatz und Unterstützung menschlicher Arbeitsleistung durch technische Geräte, Rationalisierung) der Stückfertigung (diskontinuierliche Produktion) in der Fabrik. Die Fabrikautomation wird unterschieden von der Automatisierung der Fließfertigung (kontinuierliche Produktion), was als Prozessautomation mit Hilfe des Computer Integrated Manufacturing (CIM = rechnerintegrierte Produktion) bezeichnet wird. In beidem fließen Maschinenbau, Informationstechnik und Elektrotechnik / Elektronik zusammen. Die Fabrikautomation, bei der unterschiedliche Produkte über die gleiche Anlage automatisch produziert werden können, hat eine immer größere Bedeutung erhalten, da der internationale Markt immer speziellere Produkte mit hoher Qualität und unterschiedlichen Stückzahlen zu günstigen Preisen in immer kürzeren Zeiten (Verkürzung der Produktlebenszyklen) erforderlich macht. So ermöglicht es die Fabrikautomation den Unternehmen, sich auf diese neuen Wettbewerbsanforderungen der Märkte einzustellen. Für die Volkswirtschaft kommt es daher darauf an, die modernen Fertigungstechnologien durch eigene Anwendungen zu beherrschen. Ihre Beherrschung ist ein Stück Standortsicherung: Es werden nicht nur Produkte zu erschwinglichen Preisen und bester Qualität möglich, die früher nicht denkbar waren (PC, Drucker, Handy, smart card, ABS, Airbag etc.), sondern durch die Fabrikautomation werden auch die Arbeitsbedingungen in der Fertigung menschengerecht gestaltbar (weniger gesundheitsgefährdende und repetitive Tätigkeiten). Zugleich entstehen durch die Weiterentwicklung der Fabrikautomation neue Ausbildungsberufe (z. B. der Mechatroniker). Ein hoher Automatisierungsstand einer Branche sichert und schafft direkt und indirekt neue Arbeitsplätze, wenngleich im Verlauf dieser Modernisierung auch alte Arbeitsplätze obsolet werden können. Ziel ist die flexible und angepasste Automation und weniger ein höchst möglicher betrieblicher Automatisierungsgrad. Ein wichtiger technischer Bestandteil der Fabrikautomation ist der sogenannte Industrieroboter. Darunter versteht man universell einsetzbare Handhabungsautomaten mit mindestens drei Achsen, deren Bewegungen ohne mechanischen Eingriff frei programmierbar und die mit Greifern oder Werkzeugen ausgerüstet sind. Nach Angaben der International Federation of Robotics (IFR) waren im Jahr 2001 weltweit 756.000 Roboter installiert (ohne Japan: 354.000). Der deutsche Roboterbestand betrug 2001 fast 121.600 (geschätzter Einsatz: 99.000); das waren gut 330 Prozent mehr als 1990. Die Haupteinsatzgebiete der Industrieroboter sind das Schweißen, Montieren sowie die Werkstückhandhabung. Sinkende Roboterpreise und ihre steigenden Fähigkeiten machen ihren Einsatz immer attraktiver. Als wichtigste Abnehmerbranche gilt die Automobilindustrie. Doch die Einsatzmöglichkeiten werden immer größer. Neue Einsatzfelder werden z. B. im Bereich der Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen sowie im Dienstleistungssektor (z. B. Tank-, Reinigungs- und Haushaltsroboter) erwartet. Neben der Robotik gewinnt die industrielle Bildverarbeitung eine immer größere Bedeutung für die Fabrikautomation.

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