Mitteilung der IG-Metall: 

Die Tarifverhandlungen zwischen der DGB-Tarifgemeinschaft und dem BZA sind nun endgültig gescheitert.

Die IG Metall hat dazu ein Tarif-Flugblatt herausgegeben, das hier heruntergeladen werden kann.

BZA legt inakzeptables Angebot vor: keine allgemeine Entgelterhöhung

Mit einer beispiellosen Verweigerungshaltung hat der Bundesverband Zeitarbeit (BZA) die Verhandlungen über eine Entgelterhöhung für die Beschäftigten an die Wand gefahren.

Folge der Provokationen:
Am 24. September hat der DGB im Namen der Mitgliedsgewerkschaften dem BZA das Scheitern der Verhandlungen über eine diesjährige Entgelterhöhung erklärt.

Zuvor hatte auch der IG Metall-Vorstand das Scheitern der Verhandlungen festgestellt. Damit haben die DGB-Gewerkschaften die Konsequenz aus der andauernden Verweigerungshaltung der Arbeitgeber gezogen.

Der BZA hat sich seit Januar bis zur Verhandlung im September geweigert, überhaupt eine Erhöhung der Einkommen anzubieten.

Völlig inakzeptables Angebot

Nach mehreren Runden haben die Arbeitgeber in der Verhandlung vom 17. September das erste Mal ein Angebot unterbreitet.
Passend zu ihrer gesamten Haltung war es aber viel zu mickrig.

Die Arbeitgeber haben lediglich eine Einmalzahlung für diejenigen Beschäftigten angeboten, die das ganze Jahr 2008 beschäftigt waren. Die Einmalzahlung sollte höchstens 40 Euro für die letzten zwei Monate betragen. Aber nur unter der Voraussetzung, dass die Gewerkschaften für den nächsten Tarifvertrag eine Laufzeit von 24 Monaten zusagen. Ansonsten waren sie nicht einmal zu einer Erhöhung der untersten Lohngruppe von 7,38 auf 7,51 Euro bereit.

Wir haben deshalb das „Angebot" abgelehnt.

Leihbeschäftigte abgehängt

Bei 80 Prozent der Leihbeschäftigten richtet sich das Einkommen nach einem der Flächentarifverträge.
Verglichen zum Beispiel mit den Einkommen in der Metall- und Elektroindustrie bekommen Leiharbeiter zirka 40 Prozent weniger. Jeder zwölfte Leihbeschäftigte muss zusätzlich zum Einkommen Arbeitslosengeld II in Anspruch nehmen, um über die Runden zu kommen.

Doch das beeindruckt die Arbeitgeber wenig. Sie wollen weiter Billigtarife.

Seit 2004 sind die Leiharbeitstarife um gerade mal 1,93 Prozent jährlich angehoben worden. Damit ist nicht einmal die Preissteigerung ausgeglichen worden.

Die Branche boomt

Dabei geht es der Branche und den im BZA organisierten großen Verleihbetrieben hervorragend. D
ie 25 größten Unternehmen hatten auch 2007 einen Umsatzzuwachs von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die drei Größten der Branche hatten von 2005 auf 2007 eine Gewinnsteigerung um 83 Prozent.

Was bedeutet das Scheitern?

Nachdem die DGB-Gewerkschaften das Scheitern der Verhandlungen erklärt haben, besteht für die Gewerkschaften Arbeitskampffreiheit.
Dies ist in Ziffer 6 des Verhandlungsergebnisses vom 30. Mai 2006 geregelt. Das bedeutet, dass die Beschäftigten von BZA-Leiharbeitsunternehmen ihre Forderung auch durch Arbeitskampfmaßnahmen wie zum Beispiel Warnstreiks durchsetzen können. Voraussetzung ist, dass die Gewerkschaft zu einem solchen Warnstreik aufruft. Das könnte jetzt im Herbst passieren.
Es ist also Zeit, sich für gute Tarifverträge einzusetzen.

Wie geht es weiter?

Es ist deutlich geworden, dass durch Verhandeln keine Lösung zu erreichen ist.
Die Beschäftigten müssen Druck auf die Arbeitgeber ausüben.

Jetzt heißt es, für bessere Tarife zu kämpfen. Nur wenn wir Druck machen, wird es zu Bewegung in den Tarifverhandlungen kommen.

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