Globalisierung

Für die seit Mitte der 80er Jahre beschleunigte internationale Arbeitsteilung hat sich der Ausdruck Globalisierung eingebürgert. Im Wesentlichen lassen sich drei Ebenen der Globalisierung unterscheiden: * Exporte (Die Güter gehen zum Markt): Dem zunehmenden grenzüberschreitenden Austausch von Waren und Dienstleistungen verdankt die Weltwirtschaft einen guten Teil ihres Wohlstands. Seit Mitte der 80er Jahre ist der weltweite Außenhandel mit jahresdurchschnittlich knapp 9 Prozent wesentlich stärker gewachsen als die Produktion (etwa 6 Prozent). * Direktinvestitionen (Die Produktion geht zum Markt): Die Direktinvestitionen haben seit 1985 Jahr für Jahr im Schnitt um etwa 21 Prozent zugelegt und sind damit das dynamischste Element der Globalisierung. Die Unternehmen haben die politischen (z.B. EU-Binnenmarkt, Zerfall des Ostblocks) und technischen Entwicklungen (neue Informations- und Kommunikationstechnologien) genutzt, um sich an erfolgversprechenden Standorten niederzulassen und damit die eigene Wettbewerbsposition zu stärken. * Finanzmärkte (Das Kapital geht zur Produktion): Mit der zunehmenden Liberalisierung der Kapitalmärkte wurde die Finanzierung grenzüberschreitender Aktivitäten wesentlich vereinfacht. Entsprechend ist das Volumen der Anleihen, die auf den Finanzmärkten zirkulieren, seit 1990 um jährlich 15 Prozent gestiegen. Das verleiht der Globalisierung zusätzliche Dynamik. Die Globalisierung wird oft als Bedrohung empfunden. Im Gegensatz dazu birgt sie jedoch erhebliche Chancen für das Wachstum der Weltwirtschaft und für mehr Wohlstand. Denn die Globalisierung bietet vor allem auch den Entwicklungs- und Schwellenländern Möglichkeiten zum wirtschaftlichen Aufstieg. Damit erwachsen aber auch den Industrieländern neue lukrative Märkte. Vor allem ist die Globalisierung kein Beschäftigungskiller: In den USA wurden seit 1992 Monat für Monat 200.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Niederlande, Dänemark und Irland sind Beispiele dafür, dass auch in Europa die Arbeitslosigkeit deutlich reduziert werden kann. Die ungünstige Arbeitsmarktentwicklung Deutschlands ist auf Defizite bei der Deregulierung des Arbeitsmarktes zurückzuführen.

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