Produktivität

Die Produktivität ist ein Maß für die Leistungsfähigkeit der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital. In allgemeiner Form gibt die Produktivität das Verhältnis von Produktionsmenge und Faktoreinsatzmenge wieder. Je nachdem, welcher Produktionsfaktor betrachtet wird, erhält man entweder die Arbeitsproduktivität, die Kapitalproduktivität oder die totale Faktorproduktivität aus Arbeit und Kapital. Langfristig ist die Kapitalproduktivität gefallen und die Arbeitsproduktivität stark gestiegen. Der wichtigste Grund ist die immer bessere Ausstattung der Arbeitsplätze mit leistungsfähigen Maschinen. Eine Ausnahme von dieser Regel bildet Ostdeutschland: Weil es dort vor allem unmittelbar nach der Wiedervereinigung an einem ausreichenden und modernen Kapitalstock mangelte, hatten die neuen Bundesländer auch im Jahr 2000 erst 69 Prozent der westdeutschen Arbeitsproduktivität erreicht. Allerdings hat der Anstieg der Arbeitsproduktivität auch in Westdeutschland im Lauf der Zeit an Dynamik verloren (Grafik). Die Produktivität ist für eine Volkswirtschaft von besonders großer Bedeutung, denn wenn sie steigt, können auch die Reallöhne und das Wohlstandsniveau zunehmen. Daher kommt der Produktivität auch eine zentrale Rolle in der Tarifpolitik zü Der Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität bestimmt im Wesentlichen den Spielraum, der für Lohn- und Gehaltserhöhungen zur Verfügung steht. Diese Produktivitätsregel gilt jedoch nur in Zeiten von Vollbeschäftigung. Bei hoher Arbeitslosigkeit müssen die Tarifpartner dagegen auch jene Menschen berücksichtigen, die nicht am Verhandlungstisch sitzen: die Arbeitslosen. Das heißt, Lohnsteigerungen müssen bei hoher Arbeitslosigkeit hinter dem Produktivitätsfortschritt zurückbleiben. Nur so bleibt den Unternehmen genug Geld für Investitionen, die dann – mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung – für mehr Arbeitsplätze sorgen.

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