Schlüsseltechnologie

Produktion und Beherrschung von (Schlüssel-) Technologien haben eine große Bedeutung für Wachstum und Beschäftigung. So werden etwa zwei Drittel des Wirtschaftwachstums durch Innovationen und Produktivitätsfortschritte geschaffen. Die Erforschung und Entwicklung von Schlüsseltechnologien ist daher eine vordringliche Aufgabe, der sich Politik, Wissenschaft und Wirtschaft annehmen. In der Regel werden unter Schlüsseltechnologien solche Technologien verstanden, die die Grundlage und Voraussetzungen für weitere technologische Entwicklungen bilden und eine breite Anwendung zulassen. Von ihrer Entwicklung und Anwendung geht stets auch ein Prozess schöpferischer Zerstörung (J. A. Schumpeter) aus. Schlüsseltechnologien verfügen über ein hohes Wettbewerbspotenzial, einen hohen Diversifikationsgrad sowie über eine hohe Wertschöpfung. Auch wird versucht, die Schlüsseltechnologie von anderen Arten zu unterscheiden und sie als eine solche Technologie einzuordnen, die zwar bereits vorhanden ist, in ihrer Wirksamkeit aber noch nicht ganz zum Tragen gekommen ist. Sie beinhaltet jedoch ein sehr hohes Veränderungspotenzial für Wirtschaft und Gesellschaft und wirkt mit anderen Technologiearten eng zusammen. So mit den schon breit bekannten Basistechnologien, von denen keine strategische Veränderung mehr erwartet wird, mit Schrittmachertechnologien, die sich im Entwicklungsstadium befinden und von denen ein erhebliches Veränderungspotenzial erwartet wird, sowie mit Zukunftstechnologien, die sich bereits abzeichnen und denen ein großes Veränderungspotenzial nachgesagt wird. Die jeweilige Einstufung von Technologien ist abhängig von subjektiven, aber begründeten Einschätzungen von Experten. In einer Befragung des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) vom Herbst 2002 unter etwa 300 Führungskräften verschiedener Branchen und Bereiche zur Identifizierung und Bedeutung von Schlüsseltechnologien wurden folgenden Technologien größte Innovationspotenziale für die Zukunft zugesprochen: Mikrosystem- und Nanotechnik ( 57 Prozent der Nennungen), Informationstechnik, Mobilkommunikation, Networking (50 Prozent), Biotechnologie /Life Science (47 Prozent), Elektronik, Mikroelektronik (45 Prozent), optische Technologien (36 Prozent), Internet, Software, Computertechnik (30 Prozent) und Produktionstechnik (24 Prozent). Die meisten Impulse gehen heute nach Einschätzung der Experten also von der Entwicklung der Mikrosystem- und Nanotechnik aus. 90 Prozent der Experten messen den Schlüsseltechnologien auch für den Standort Deutschland hohe bis höchste Wichtigkeit zu. Als starke bis ziemlich hemmende Faktoren für Innovationen sehen 75 Prozent der Befragten das schlechte Investitionsklima und 72 Prozent die schlechte Ausbildung an den Schulen.

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