Thesaurus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Als Thesaurus bezeichnet man ein Modell, das versucht, ein Themengebiet genau zu beschreiben und zu repräsentieren. Es besteht aus einer systematisch geordneten Sammlung von Begriffen, die in thematischer Beziehung zueinander stehen. Der Thesaurus ist ein kontrolliertes Vokabular (Attributwertebereich) für das jeweils zu beschreibende Attribut. Es werden in erster Linie Synonyme, aber auch Ober- und Unterbegriffe verwaltet. Beispiel: Bildnis (Synonym: Abbild, Bild, Spiegelbild) Geschichte Der Begriff Thesaurus kommt aus dem Griechischen und lässt sich im Englischen erstmals 1736 nachweisen. Im allgemeinen Wortsinn bezeichnete es zunächst einen Wissensspeicher wie beispielsweise ein Wörterbuch oder eine Enzyklopädie. Der vor allem im Englischen Sprachraum einflussreiche, 1852 von Peter Mark Roget veröffentlichte Rogets Thesaurus of English Words and Phrases rückte die Bedeutung des Begriffs in die Richtung eines linguistischen Thesaurus. Im Bereich des Information Retrieval wurde der Begriff erstmals 1957 von Peter Luhn verwendet als in den 1950er Jahren verschiedene Systeme zur Indexierung entwickelt wurden. Zu den ersten Thesauri, die in der Praxis zur Erschließung eingesetzt wurden, gehören das System von Du Punt (1959) und der Thesaurus of ASTIA Descriptors (1960). Ein einheitliches Format für Thesauri wurde 1967 mit dem Thesaurus of Engineering and Scientific Terms (TEST) vorgelegt. Aus den bereits von Anfang an entwickelten Regeln für den Aufbau von Thesauri entwickelten sich mit der Zeit allgemeine Standards, die die Form des klassischen Thesaurus zur Dokumentation festlegen. Dazu gehören die von Derek Austin und Dale entworfenen UNESCOs Guidelines for the Establishment and Development of Monolingual Thesauri deren Inhalte in den ISO-Standard 2788 (1986) einflossen.

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