Zahl der Leiharbeiter im Pflegebereich steigt enorm

 

Krankenhäuser, mobile Pflegedienste und Pflegeheime, in Deutschland ein sensibles und heißes Thema, es fehlt an Geld, es fehlt an Fachpersonal und die demographische Entwicklung in Deutschland verheißt nichts Gutes. Pflegeberufe zählen nicht zu den begehrtesten Berufsbildern Deutschlands, schlechte Bezahlung, schlechte Arbeitszeiten und ein emotional fordernder Beruf. Die Zahl der ausgebildeten und fest angestellten Pflegekräfte ist stark zurück gegangen. Im Bereich der Pflege werden seit 2004 immer mehr Zeitarbeit Jobs besetzt. Eine Studie des Instituts Arbeit und Technik (IAT) der Fachhochschule Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen belegt, dass sich die Zahl der Leiharbeit seit 2004 verfünffacht hat. Bis zum Jahr 2025 wird erwartet, dass bis zu einer Million weiterer Stellen im Pflegebereich nötig sein werden. Im Vergleich: Aktuell arbeiten rund 1,3 Millionen Menschen in der Pflege, diese Zahl umfasst Stellen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und mobilen Pflegediensten. Von diesen 1,3 Millionen Arbeitnehmern sind bis jetzt 19.000 Menschen von einem Personalservice aus eingestellt. Man kann aber nicht davon ausgehen, dass die benötigten weiteren 1 Million Arbeitskräfte regulär aus den Ausbildungsstellen eingestellt werden können, sondern zum größten Teil über Zeitarbeit Jobs besetzt werden müssen.
Im Gegensatz zu anderen Bereichen, wie zum Beispiel in der Industrie, wo man auch unqualifizierte Leiharbeiter einstellt, setzt man im Bereich Pflege aber auf Fachkräfte über Zeitarbeitsfirmen. Eine Auswertung hat ergeben, dass nur jede achte Stelle in der Pflege an Helfer vergeben wird, alle anderen Stellen werden über qualifiziertes Fachpersonal besetzt. Häufig werden personelle Engpässe mit Zeitarbeitskräften besetzt. Die Personalplanung ist so eng, dass schon ein Krankheitsausfall den gesamten Arbeitsplan einer Station durcheinander bringt. Dann kommen Zeitarbeitsstellen zum Einsatz, um den reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können. Gerade in der Schichtarbeit ist es oft unmöglich den fest angestellten Mitarbeitern weitere Schichten zuzumuten.

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