Bremen Spitzenreiter im Bereich Leiharbeit

 

Ob dies nun positiv oder negativ zu werten ist, sei offen gelassen, das Bundesland Bremen hat sich an die Spitzenposition in der Branche Leiharbeit gestellt. In keinem anderen Bundesland werden so viele Leiharbeiter beschäftigt wie in Bremen. Rund 10.000 Leiharbeiter werden in Bremen beschäftigt, damit liegt Bremen noch vor Hamburg und Thüringen. Laut einer Statistik sind das in Prozent 2,9% aller Beschäftigten, der Bundesdurchschnitt liegt aber nur bei 2,5%. Im Mai hatte die Kampagne der IG Metall „Gleiche Arbeit-Gleiches Geld“ in Bremen Station gemacht. Dabei wurde heftig beklagt, dass auch in Bremen viel zu viele Leiharbeiter bei gleicher Arbeit teilweise 2/3 weniger Lohn erhielten, als die Stammbelegschaft.

 

Als Beispiel wurde die traditionsreiche Werft Lürssen genannt. Lürssen ist weltweit bekannt für seine Yachten. Hanseatisch beheimatet, durch und durch seriös, genießt die Werft ein weltweit hohes Ansehen. Und dennoch, auch hier profitiert man von Billiglöhnen, die den Leiharbeitern gezahlt werden. Dabei geht die Kritik nicht nur an Lürssen, Experten rechnen damit, dass die Zahl der Zeitarbeit Jobs noch weiter sprunghaft ansteigen wird. Vor sieben Jahren wurde die Zeitarbeit seitens der Regierung dereguliert, die Zahl der Beschäftigten stieg enorm an. Immer mehr Firmen nutzen Zeitarbeit nicht nur um wirtschaftlich schwache Zeiten zu überbrücken, sondern profitieren von den niedrigen Löhnen, die Personalservice Beschäftigte erhalten. Allein im kleinen Bundesland Bremen sind mehr als 400 Leiharbeitsfirmen registriert, ein Umstand, der deutlich zeigt, dass Zeitarbeit weit mehr ist, als ein Instrument um schlechte Zeiten zu überbrücken.
Doch es geht auch anders, dies zeigt das Beispiel bei den Flugzeugbauern Airbus und Premium Aerotec. Hier erhalten Zeitarbeiter ab dem vierten Monat genauso viel Lohn wie die Kollegen der Stammbelegschaft. Aber auch die Werft Lürssen zeigt sich nach einem Gespräch mit der IG Metall verhandlungsbereit. Es gehe ihm gar nicht so sehr um das Geld, wie Friedrich Lürssen nach einem Gespräch mit der IG Metall sagte, er sei optimistisch, dass auch für sein Unternehmen eine vernünftige Lösung gefunden werden könne.

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