Beschäftigte der Diakonie gehen auf die Straße

 

Wie in einer der letzten Meldungen bereits berichtet, beschäftigt die Diakonie, genauso wie andere kirchliche Institutionen, Leiharbeiter zu Dumping Löhnen und widersetzt sich konstant gegen Tarifverträge. In Siegen, Nordrhein-Westfalen, und vielen weiteren deutschen Städten gingen die Beschäftigten der Diakonie und der evangelischen Kirche nun auf die Straße, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Demonstriert wurde für normale Arbeitsbedingungen. Eigentlich sehr traurig, dass gerade Beschäftigte der Kirche für normale Arbeitsbedingungen wie das Streikrecht, ein ordentlicher Tarifvertrag und ein Betriebsverfassungsgesetz auf die Straße gehen müssen.
Die Missstände in den Einrichtungen sind groß. Die Vertrauensleute der Gewerkschaft vertreten 3500 Beschäftigte, es leiden aber noch sehr viel mehr Arbeitnehmer unter schlechten Arbeitsbedingungen. Bemängelt werden in erster Linie die Punkte Leiharbeit, Überstunden, Befristung von Arbeitsverträgen und Outsourcing von Leistungen. Die Mitarbeiter der diakonischen Einrichtungen und der evangelischen Kirche stehen in einem extremen Zwiespalt zwischen ethisch- moralischen Grundsätzen der Einrichtungen und betriebswirtschaftlichen Entscheidungen.
Die Forderungen sind nicht neu, schon seit zehn Jahren setzen sich die Beschäftigten für diese Rechte ein, die man ihnen bis heute nicht zusprechen wollte. Notfalls wolle man bis zum Europäischen Gerichtshof gehen, um endlich normale Arbeitsbedingungen zu erhalten. Die Beschäftigten fordern ordentliche Tarifverträge und eine damit verbundene anständige Entlohnung. Außerdem setzten sie sich für ein Betriebsverfassungsgesetz und das Streikrecht ein. Seitdem die Einrichtungen privat-wirtschaftlich geführt werden, hat sich einiges zum Nachteil der Beschäftigten geändert. Früher wurde die Bezahlung nach dem Bundes-Angestelltentarifvertrag (BAT) geregelt, heute unterliegen die Beschäftigten der wirtschaftlichen Willkür. Diese grundsätzlichen Rechte werden man zukünftig nicht mehr nur durch Demonstrationen auf der Straße einfordern, sondern alle möglichen gerichtlichen Wege gehen.

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