Innovation

Der Begriff Innovation ist nicht präzise bestimmt und wird wohl deshalb seit geraumer Zeit nahezu inflationär gebraucht. Er beinhaltet den Aspekt des Neuen (Lat.: novus = neu). Er kann eine neue Sache meinen oder aber auch die erstmalige Anwendung einer bekannten Sache. Der Begriff Innovation geht weit über unmittelbar sichtbare Produkte oder Prozesse hinauß Er wird auch für organisatorische, soziale und rechtliche Neuerungen verwendet. Er bildet sogar eine der Erklärungsgrundlagen für die Entstehung neuer Unternehmen. Im engeren Sinne umfasst er das Ergebnis von Forschung und Entwicklung und dessen Umsetzung in neue Produkte und Prozesse. So wird unterschieden zwischen Produkt- und Prozess-Innovation. Die Kunst des Innovationsmanagements liegt darin, die verschiedenen Einflussgrößen so miteinander zu verbinden, dass ein optimales Ergebnis dabei herauskommt. Langfristig wollen die Unternehmen mit Innovationen ihre Erfolgspotenziale verbessern und mittelfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, indem sie besser, preiswerter, schneller und mehr produzieren können als die Konkurrenz. Die Verbreitung dieser Neuerungen wird als Diffusion bezeichnet. Innovation ist heute ein komplexer Vorgang, der sich nicht mehr in Stufen, also seriell entwickelt, sondern simultan: Es finden vielfältige sich überschneidende und rückgekoppelte Aktivitäten (auch zwischen verschiedenen Institutionen wie Firmen und Universitäten) statt. Die Innovation bedarf deshalb geeigneter Organisationsformen. Ganz wesentlich werden Innovationen durch den Wettbewerb als Entdeckungsverfahren (F.A. von Hayek) hervorgerufen. Mehr und mehr ist aber auch die Kooperation als Entdeckungsverfahren neben den Wettbewerb getreten. Immer mehr Unternehmen erkennen die Innovation als einen kritischen Erfolgsfaktor: Ohne ständige Innovationen können ihr Bestand und damit die Arbeitsplätze nicht mehr gesichert werden. Viele Unternehmen fördern ihre Innovationsfähigkeit inzwischen sehr systematisch, indem sie z. B. eigene Kreativabteilungen schaffen. Dort werden Ideen gesammelt und über Datenbanken für die Beschäftigten zugänglich gemacht. Steigende Bedeutung hat in diesem Zusammenhang das sog. Ideenmanagement (früher Betriebliches Vorschlagswesen, BVW) erlangt. Vielfach steht allerdings eine systematische Innovationsförderung noch aus. Die Innovationsstärke lässt sich annähernd an der Zahl der Patentanmeldungen abschätzen. Zu den unternehmerischen Aufgaben (und Risiken) gehört die Entscheidung darüber, welche Ideen bis zur Marktreife verfolgt und mit Investitionen unterstützt werden sollen. Bundes- und Landesregierungen sowie eine Reihe von Stiftungen stellen erhebliche Finanzmittel bereit, um den Unternehmen die immer kostspieligere Erforschung von Neuland zu erleichtern.

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