Soziale Marktwirtschaft

Die Soziale Marktwirtschaft ist eine von Ludwig Erhard und Alfred Müller-Armack entwickelte Wirtschaftsordnung, die von 1948 an in den westlichen Besatzungszonen bzw. der späteren Bundesrepublik verwirklicht wurde. Grundlage des Leitbilds der Sozialen Marktwirtschaft ist der Ordoliberalismus der Freiburger Schule aus den 1930er-Jahren, dessen Kern die Gewährleistung einer funktionierenden Wettbewerbsordnung durch den Staat darstellt. Ergänzend soll er sozialpolitische Aufgaben wahrnehmen. Ziel dieses Leitbilds der Sozialen Marktwirtschaft ist es, Ansätze des Liberalismus, der christlichen Soziallehre sowie sozialdemokratischer Programmatik miteinander zu verbinden. Kernidee der Sozialen Marktwirtschaft ist es, dass eine funktionierende Wirtschaftsordnung nicht von selbst entsteht, sondern vom Staat geschaffen und gepflegt werden muss. Als Kernaufgaben lassen sich u.a. festhalten: * Gewährleistung einer freiheitlichen Wettbewerbsordnung (z.B. Verhinderung von Marktmacht durch Kartelle, Monopole usw.); * Soziale Ausrichtung und Konstanz der Wirtschaftspolitik; * Einkommensverteilungspolitik (z.B. durch Instrumente wie Steuerprogression); * Garantie von Privateigentum; * Vertragsfreiheit usw. Die Soziale Marktwirtschaft ist kein geschlossenes theoretisches Konzept, sondern bietet den jeweiligen Verantwortungsträgern gestalterischen Spielraum. Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass sie veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden muss. Der Begriff Soziale Marktwirtschaft beschreibt die Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland. Ihr Grundelement ist die Verbindung des Prinzips der Freiheit auf dem Markt mit dem des sozialen Ausgleichs. Die Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft wurde für den Wiederaufbau der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg als Alternative zu einer staatlich gelenkten Wirtschaft entwickelt. Ihre politische Durchsetzung in den Jahren 1947 bis 1949 ist mit den Namen Ludwig Erhard und Alfred Müller-Armack verbunden. Müller-Armack hat auch den Begriff Soziale Marktwirtschaft geprägt. Die wichtigsten Elemente in der Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft: * Privateigentum an Produktionsmitteln und freie Preisbildung * Herstellung einer Wettbewerbsordnung und Sicherung des Wettbewerbs (z.B. durch das Kartellgesetz, Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb) * bewusste Konjunktur- und Wachstumspolitik * Sicherung der Vollbeschäftigung * Außenhandelsfreiheit, freier Währungsaustausch * Politik des stabilen Geldwertes (u.a. durch unabhängige Notenbank) * Soziale Sicherheit, soziale Gerechtigkeit und sozialer Fortschritt (durch staatliche Umverteilungsmaßnahmen in Form von Sozialhilfeleistungen, Sozialrenten und Ausgleichszahlungen, Subventionen, Zuschüssen, progressiver Einkommensteuer usw.; durch die Systeme der Sozialen Sicherung: Renten-, Kranken- Arbeitslosen und Pflegeversicherung, Unfallversicherung; durch eine Arbeits- und Sozialordnung) Die Soziale Marktwirtschaft ist kein abgeschlossenes, sondern ein offenes System. Sie kann und muss bei neuen Wertvorstellungen und Erkenntnissen überprüft und verbessert werden.

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