Bayerns Arbeitgeber sehen Zeitarbeit als unverzichtbar

Kurzarbeit und Zeitarbeit, dies sind zwei Faktoren mit denen es viele Betriebe und Firmen schafften die Wirtschaftskrise einigermaßen zu überstehen. Erwartungsgemäß sind die Zahlen in diesem Monat positiver, denn zahlreiche Betriebe, deren Arbeit vom Wetter abhängig ist, stellen in diesen Tagen wieder vermehrt Arbeitnehmer ein. Tourismusbranche und Baugewerbe legen langsam wieder zu. In Bayern wurde nun eine Umfrage durchgeführt, befragt wurde die Bayerische Metall- und Elektroindustrie.

Das Ergebnis ist durchaus interessant, denn jede zweite befragte Firma gab an, dass sie nicht auf Leiharbeit verzichten könnten und dies ein wichtiger Faktor zum Überleben der Betriebe sei. Als zweiter Aspekt wurde aber nicht der Kostenfaktor genannt, sondern vielmehr die Flexibilität mit der man auf die Nachfrage reagieren könne. Insgesamt beteiligten sich 750 Unternehmen an der Umfrage. In der Zukunft sollen die Zahlen sogar noch steigen, rund zwei Drittel der Metall- und Elektrounternehmen in Bayern wollen die Zeitarbeit nutzen. Dabei gaben nur 11% der Betriebe an, sie wollen die Leiharbeit nutzen, um Kosten zu senken. Die Mehrheit hingegen, rund 59%, wollen Leiharbeitsfirmen einsetzen um auf die Auftragslage flexibel reagieren zu können.

Rund 47% der befragten Unternehmen und Betriebe gaben an, dass sie eine flexible Personalplanung nutzen möchten. Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass Zeitarbeit Jobs immer noch schlechter bezahlt werden und Firmen, die auf Zeitarbeit setzen, einen nicht unerheblichen Teil der Lohnkosten sparen. Zwei Drittel der Unternehmen reagieren „sensibel“ auf die Ankündigung, dass Zeitarbeit gesetzlich stärker geregelt werden soll. Dann würde man eher auf die Zeitarbeiter verzichten wollen, statt ihnen den gleichen Lohn zu zahlen wie der Stammbelegschaft. Man sei zu einem Kompromiss bereit, dieser könnte so aussehen, Zeitarbeiter bekämen nach einem Jahr eine Lohnangleichung, aber nicht sofort. Allerdings lässt dies wieder ein Schlupfloch für die Unternehmen offen, denn wer seine Zeitarbeiter nicht ein Jahr lang beschäftigt, käme um einen höheren Lohn herum. Folglich bliebe es bei dem „Bäumchen-wechsel-dich“ Spielchen. Eine Einigung ist so noch lange nicht in Sicht.

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