IG Metall kritisiert Koch-Grußwort auf Bundeskongress der CGM

Bezirksleiter Schild kritisiert Koch-Grußwort auf Bundeskongress der CGM Affront gegen die Arbeitnehmer

Der für Hessen zuständige IG Metall-Bezirksleiter Armin Schild hat Ministerpräsident Roland Koch heftig dafür kritisiert, dass er am 19. Oktober beim Bundeskongress der so genannten Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) in Frankfurt ein Grußwort halten wird.

Er nannte es instinktlos und einen Affront gegen die Arbeitnehmer, dass der Ministerpräsident diesem nahezu mitgliederlosen Spalter- und Lohndumping- Verein die Ehre erweise.
Insbesondere im Bereich der Leiharbeit habe die CGM tarifliche Regelungen vereinbart, die kaum dazu reichen würden, Beschäftigten das Existenzminimum zu sichern. Sie lägen immer unter den zwischen den großen Zeitarbeitverbänden und dem DGB vereinbarten Tarifen und meist weit unterhalb des vom DGB geforderten Mindestlohns von 7,50 Euro.

Koch muss sich deshalb fragen lassen, ob sein Grußwort eine Gegenleistung dafür ist, dass die CGM seine aggressive Ablehnung eines gesetzlichen Mindestlohns mit Dumpinglöhnen und Gefälligkeitstarifverträgen unterfüttert, sagte der Bezirksleiter.
Oder ob umgekehrt die CGM sich mit ihrer Einladung bei Koch für dessen Abwehrhaltung bedanken will.
Seine Gewerkschaft und ihre Mitglieder jedenfalls müssten Kochs Auftritt auf dem CGM-Kongress als Affront werten, sagte Schild. Der Ministerpräsident müsse wissen, dass die Möchtegern-Gewerkschaft sich dadurch aufgewertet sehe.

An einer solchen Aufwertung ist Herrn Koch offenbar politisch gelegen, sagte der Bezirksleiter weiter. Mit diesem Verein ließen sich nämlich Tarifdiktate, wie Koch sie im öffentlichen Dienst plane, leichter durchsetzen.
Außerdem müsse er von der CGM – anders als von der IG Metall – keinen politischen Gegenwind gegen seine neoliberale und unsoziale Politik fürchten. Dazu würden dieser Organisation außer dem politischen Willen auch die Mitglieder fehlen.

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