Bezeichnungen haben sie viele, die Bürger sprechen von Zeitarbeitern, die Politik nennt sie Leiharbeiter, böse Zungen sprechen von moderner Sklaverei. Die einen nutzen sie, um Politik zu machen, die anderen nutzen sie aus und für die Dritten sind sie eine Chance in der Krise und eine flexible Möglichkeit in guten Zeiten eine große Anzahl Aufträge zu bewältigen. Auch bei den Arbeitskräften selbst ist die Motivation unterschiedlich, die einen werden von der Agentur für Arbeit vermittelt, die anderen suchen ihren Möglichkeiten selbst und schöpfen aus verschiedenen Arbeitsplätzen Erfahrungen und für die Dritten ist es eine Möglichkeit aus der Arbeitslosigkeit heraus zu kommen. Viele Medaillen haben zwei Seiten, manchmal auch noch mehr.
In Niedersachsen sind die Erfahrungen überwiegend positiv und in schwachen Regionen für viele Arbeitnehmer eine wichtige Chance der Arbeitslosigkeit zu entkommen. 2548 Leiharbeitsfirmen gibt es in Niedersachsen und Bremen, aus der Region Hameln wird berichtet, dass allein zu Beginn des Jahres 7 Mitarbeiter einer Zeitarbeitsfirma einen Arbeitsvertrag bei der „hameln pharmaceuticals gmbh“ erhalten haben. Zuvor waren sie dort als Zeitarbeiter angestellt. Die Pressesprecherin des Unternehmens sieht den Einsatz der Leiharbeit als positive Möglichkeit für beide Seiten.
Das Unternehmen selbst kann flexibel agieren und auf die aktuellen Auftragslagen reagieren, für die Beschäftigten der Personalservice Firmen sei dies auch immer eine Chance aus der Arbeitslosigkeit zu entkommen und selbst wenn es nicht zu einer Übernahme komme, eine gute Möglichkeit Berufserfahrung zu sammeln. Auch die Rintelner Firma Wesergold setzt auf Zeitarbeiter, wenn das Arbeitsaufkommen durch die Stammbelegschaft nicht mehr bewältigt werden kann. Außerdem setzt man gerne auf eingearbeitete Mitarbeiter, wenn Personal in Rente geht oder den Betrieb wechselt. Dann hat ein Zeitarbeiter deutlich bessere Chancen auf eine Festanstellung, statt neuen Personals, da dieser die Arbeitsabläufe der Firma schon kenne.