Politik mischt sich ein, mehr Kontrolle für Zeitarbeit

Saarland, der Ministerpräsident Peter Müller (CDU) hat sich in einem Interview für mehr Kontrolle im Bereich der Zeitarbeit ausgesprochen. Er fordert eine größere und bessere Kooperation zwischen Politik, Gewerkschaften, Unternehmen und Leiharbeitsfirmen. Er begründetet seine Forderung, in dem vor allem auf eine freiwillige Teilnahme setzt, denn auch die Zeitarbeitsbranche müsse ein Interesse daran haben ihr bis jetzt negatives Image wieder los zu werden.

Es müsse kontrolliert werden, ob Zeitarbeit Jobs begründet seien, angemessene Löhne gezahlt werden und ob die Zeitarbeit allgemein ordnungsgemäß eingesetzt werde. Grundsätzlich eine sehr vernünftige Idee, könnte man zumindest annehmen. Kein Gesetzestext, sondern eine freiwillige Kontrolle, Firmen die kooperativ zusammen arbeiten und sich gemeinsam stärken. Könnte man meinen, aber auch hier gibt es wieder Gegenstimmen. Martin Schlechter, Sprecher der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) sieht den Vorschlag kritisch. Er ist der Ansicht, dass die Arbeitsverhältnisse in Deutschland ausreichend zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber geregelt werden, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände kontrollieren die Arbeitsbedingungen ausreichend. Zeitarbeit werde zwar immer wieder in ein schlechtes Licht gerückt, dennoch sei sie ein sinnvolles Instrument und dies habe sich in der Wirtschaftskrise deutlich bemerkbar gemacht.
Zahlreiche Firmen konnten ihre Existenz durch den Einsatz von Zeitarbeit Jobs retten und wirtschaftlich schlechte Zeiten überbrücken. Zudem könne man nicht alle Firmen in einen Topf werfen, Missstände wie bei Schlecker seien schnell aufgedeckt und durch neue Tarifverträge unterbunden worden. Der Einsatz von Personalservice habe sich in den letzten Jahren bewährt und außerdem zeigt die Zeitarbeit einen deutlichen Wirtschaftsaufschwung, der als Indikator für die Gesamtwirtschaft gilt. Der Vorsitzende des DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) sieht in dem Vorschlag des Ministerpräsidenten keine sinnvolle Lösung. Oberstes Gebot sei die gleiche Bezahlung von Festangestellten und Leiharbeitern, dies werde aber schon zunehmend durch Tarifverträge geregelt.

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