Preisindex

ein Index, der die Entwicklung der Preise bestimmter Güter und Dienstleistungen darstellt; er zeigt auf, in welchem Ausmaß die Preise seit dem Basisjahr gestiegen oder gefallen sind. Von allgemeinem Interesse ist der Preisindex für die Lebenshaltung. Um ausschließlich den Einfluss der Preisänderungen auf die Lebenshaltung zu erfassen, wird von einem gleichbleibenden Warenkorb einer typischen Familie (bestehend aus 2 Erwachsenen und 2 Kindern mit nur einem Verdiener) ausgegangen. Der Warenkorb wird einmal mit den Preisen des Basisjahrs, zum anderen mit den Preisen des Berichtsjahrs bewertet und die prozentuale Verteuerung oder Verbilligung der Lebenshaltung errechnet. In Deutschland ist der Preis für die Lebenshaltung von 1995 = 100 auf 2001 = 109,6 gestiegen. Ein Preisindex dient zur Berechnung der Inflationsrate. Dabei werden Preisänderungen einer bestimmten Gütergruppe, des so genannten Warenkorbs, erfasst: Das Preisniveau einer bestimmten Periode wird gleich 100 gesetzt (in Deutschland ist das zur Zeit das Jahr 2000), und die künftigen Preisveränderungen werden darauf bezogen. Steht der Index zum Beispiel im Jahr 2001 bei 101,4 Punkten, dann bedeutet das im Vergleich zu 2000 eine Teuerung von 1,4 Prozent. Um die Teuerungen in einer Volkswirtschaft zu erfassen, gibt es verschiedene Preisindizes. Am gebräuchlichsten ist der Preisindex des Bruttoinlandsproduktes, der die durchschnittliche Preisänderung aller Konsum- und Investitionsgüter widerspiegelt. In Deutschland ist der Preisindex für die Lebenshaltung der privaten Haushalte am bekanntesten. Er gibt Auskunft über die Preisentwicklung beim Konsum der privaten Haushalte. Dazu gibt es einen Index, der die Preisentwicklung für alle Haushalte misst und verschiedene Unter-Indizes für unterschiedliche Haushaltstypen, zum Bespiel einen für Rentnerhaushalte, einen für Single-Haushalte oder auch einen für Haushalte von Familien mit Kindern. Weitere Preismessziffern sind zum Beispiel der Importpreisindex, der Exportpreisindex und der Erzeugerpreisindex. Für die Mitglieder der Europäischen Währungsunion macht der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) die Inflationsmessung der einzelnen Länder vergleichbar. Zur Berechnungsmethode der Preisindizeß Der Anteil eines Gutes am jeweiligen Warenkorb (wird gewöhnlich alle fünf Jahre aktualisiert) bestimmt sein Gewicht an der durchschnittlichen Preisentwicklung. So haben zum Beispiel in Deutschland die Nahrungsmittel ein Gewicht am Gesamtindex der Verbraucherpreise von 13,1 Prozent, die Ausgaben für Mieten und Energie machen 27,5 Prozent aus. Die dem Preisindex zugrunde liegenden Preise werden durch monatliche Erhebungen bei Haushalten und Unternehmen ermittelt.

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