Zeitarbeit setzt Signal für Mindestlöhne

Man hat es kaum aus dieser Branche erwartet, die lange Zeit aufgrund ihrer schlechten Löhne in einem schlechten Licht stand. Doch ausgerechnet die Zeitarbeit setzt Signale für die Einführung der schon länger geforderten Mindestlöhne. Der Vorstoß stößt Partei übergreifend auf Zustimmung und wird allen Parteien zugutekommen, denn das Thema Mindestlöhne ist in der Politik unbeliebt, die Ansichten gehen auseinander.

So wie es derzeit aussieht könnte die Branche Zeitarbeit, die aktuell mehr als 500.000 Leiharbeiter beschäftigt, einen allgemein verbindlichen Mindestlohn einführen. Der Bundesverband Zeitarbeit (BZA)und die Tarifgemeinschaft Zeitarbeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) einigen sich auf einen neuen Mindestlohntarifvertrag. Damit in dieser Branche endgültig ein Durchbruch erreicht wird, soll der neue Tarifvertrag in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz aufgenommen werden und damit bundesweit gültig werden. Die Lohnerhöhungen für Zeitarbeit Jobs sollen stufenweise erhöht werden, im Westen von 7,38 Euro bis zum 1. November 2012 auf 8,19 Euro pro Stunde und im Osten von 6,42 Euro im gleichen Zeitraum auf 7,50 Euro. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis Oktober 2013.

 

 

Die Gewerkschaften ver.di und IG Metall bewerten den Tarifabschluss als eindeutigen Fortschritt und zeigen sich erleichtert über die Bewegung in der Branche des Personalservice. Der Abschluss sei eine gute Möglichkeit die Dumping- und Niedrig Löhne endgültig zu bekämpfen. Gleichzeitig wies der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske daraufhin, dass es immer noch Betriebe geben würde, die einen Gewerkschaftsanschluss boykottieren und sogar ihren Mitarbeitern drohen, wenn sie sich gewerkschaftlich organisieren. Es sei ein Grundrecht eines jeden Arbeitnehmers und nicht zu tolerieren, dass Mitarbeiter aufgrund ihrer Gewerkschaftsangehörigkeit diskriminiert werden. Außerdem soll sich das schlechte Beispiel der Kette Schlecker nicht wiederholen, die Gewerkschaften werden alles tun, damit solche Praktiken nicht von anderen kopiert werden.

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